1959-1989 Aller Anfang ist schwer
Schon im Jahre 1954 hätte der Ortsverband Schramberg gegründet werden können. Dies war nämlich das Jahr in dem die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk an die Stadtverwaltung mit der Bitte herantrat in Schramberg doch einen Ortsverband zu gründen.
Doch die Notwendigkeit schien damals noch nicht in Reichweite und da der notwendige Druck fehlte, versandeten die Pläne wieder in der Schublade. Als die Stadt, 5 Jahre später am 21.05.1959 vom schlimmsten Unwetter seiner Geschichte heimgesucht wurde (der Gesamtschaden damals etwa 16 Millionen DM, ein für damalige Verhältnisse katastrophales Ausmaß ), waren die ersten Helfer die beim Aufräumen und Instandsetzen halfen, Helfer aus den Ortsverbänden Rottweil, Villingen, Schwenningen, Tuttlingen, Esslingen und Offenburg.
Nun sahen die Bürger, dass diese Organisation mit ihren Helfern einer solchen Aufgabe durchaus gewachsen war. Unter diesem Eindruck wurde der damalige Stadtrat Franz Flaig, von Bürgermeister Dr. Konstantin Hank mit dem Aufbau des Ortsverband Schramberg zu beginnen, beauftragt. Franz Flaig, ein Mann der Tat, begann sofort mit der Vorbereitung.
Und so kam es, dass nur 7 Monate später am 03.Dezember 1959 die Gründungsversammlung stattfand und Franz Flaig sein Amt als erster Ortsbeauftragter des Ortsverband Schramberg übernahm. Die Anfänge waren mehr als beschwerlich, da absolut nichts vorhanden war. Es gab keine Unterkunft, kein eigenes Werkzeug und auch keine Bekleidung. Es waren nur 23 Männer und ihr Idealismus als Startkapital.
Doch schon nahezu ein Jahr später veranstaltete der Ortsverband am 10. September 1960 seine erste Übung bei welcher vor der Bevölkerung ein Fähre und ein Tonnensteg gebaut wurden. Ein weiteres Jahr später am 25. November 1961, nahm der Ortsverband an seiner ersten überregionalen Übung in Peterzell bei Villingen teil, bei welchem auch das THW Villingen, das DRK und die freiwillige Feuerwehr von Peterzell teilnahmen.
Der erste Alarmeinsatz kam am Silvesterabend 1961 an welchem eine Windböe zahlreiche Dächer von Schloss, Schlössle und dem Modehaus Dobler abdeckte. Da es zur damaligen Zeit noch kein Alarmempfänger gab, wurden die Helfer per Kurier auf dem Motorrad zusammengerufen.
Eine erste Unterkunft konnte 1962 in der alten St. Maria Kirche gefunden werden. Und auch allmählich trafen erste Werkzeuge und arbeitsgerechte Bekleidung ein. Am 14. Dezember 1963 war es dann soweit, die Helfer durften ihr erstes Fahrzeug einen Hanomag MLW 29S in Empfang nehmen. Dies führte auch dazu dass, nun auch allmählich ein geordneter Ausbildungsbetrieb in Gang kam.
Da die unkonventionelle Arbeitsweise und die Kameradschaft immer mehr junge Männer veranlasste sich dem Ortsverband anzuschließen, war die Unterkunft schon bald zu klein und so musste man 1965 in neue Räume umziehen.
In den Folgejahren nahm der Ortsverband dann von 1966- 1971 an zahlreichen Landesverband Übungen in Breisach, Tübingen und sogar in Ulm und Mannheim teil.
Beim 10jährigen Bestehen am 29.Mai 1969 wurde auf dem Bernecksportplatz eine große Übung abgehalten, bei welcher 10 Ortsverbände mit ca. 200 Helfern, das DRK Schramberg und sogar zwei Hubschrauber teilnahmen.
Am 24. Juli 1772, am 27. August 1973 und nochmal am 9. September 1973 gab es erneut verheerende Hochwasser im Bereich Hagenwinkel. Der Ortsverband war jedes mal bis zum letzten Helfer im Einsatz. Nun erlebten die Helfer überdeutlich worauf sie sich all die Jahre vorbereitet hatten.
Nach 10 Jahren war durch Personalzugang und weitere Fahrzeugen die Unterkunft in der Göttelbachstraße wieder zu klein. Und so zog der Ortsverband erneut in größere Räume um. Die neue Unterkunft sollte ein ehemaliger Einkaufsmarkt an der Uhlandstraße sein. Nach 2500 Stunden Umbauarbeit wurde die Unterkunft am 26. Juni 1976 eingeweiht.
Beim 20jährigen Bestehen des Ortsverbandes am 31.Mai 1980, wurde wieder eine Übung veranstaltet, bei welcher 10 Ortsverbände beteiligt und waren und als Höhepunkt der Kamin der alten Emaille-Fabrik Schweizer im Stadtgebiet gesprengt wurde.
Am 15. Mai 1980 wurde die Helfervereinigung gegründet und ein Jahr später am 24. Juni 1983 wurde das Amt des Ortsbeauftragten in jüngere Hände abgegeben. Franz Flaig gab sein Amt an Volker Schäfer ab.
Am 1. Juni 1984 wurde die Jugendgruppe des Ortsverband Schramberg gegründet um auch den erforderlichen Nachwuchs von Helfern und Führungskräften zu sichern.
In den Folgejahren gab es weiter Führungswechsel. So wurde Franz Flaig aus dem damaligen Amt des Kreisbeauftragten verabschiedet und von Michael Ehret abgelöst. Am 15. September 1989 wurde Volker Schäfer von Ferdinand Moosmann als Ortsbeauftragter abgelöst.
1984, 8 Jahre nach dem Bezug der Unterkunft in der Uhlandstraße stellte sich erneut das Raumproblem. Da der Ausbau bzw. die Erweiterung des damaligen Gebäude sich derart hinauszögerten, wurde mit dem Bau einer Lagerhalle auf dem Übungsgelände "Auerhahn" begonnen. Die Kosten von damals 25.000DM trug der Ortsverband selbst.
In den Folgejahren scheiterte das Vorhaben des Gebäudeausbau und so konnten gerade einmal 3 Fahrzeuge im Gebäude untergestellt werden. 6 weitere Fahrzeuge mussten draußen auf dem Platz untergebracht werden. Zum Zeitpunkt des 30 jährigen Jubiläums am 12. Mai 1990, konnte der Ortsverband 100 aktive Helfer mit 9 Fahrzeugen vorweisen.