1989 - 2009 Aufbruch in die Zukunft
Um die Jahrtausendwende sollte sich für den Ortsverband vieles ändern. So gab es im THW eine große globale Verbesserung wie die Beschaffung einer neuen einheitlichen Bekleidung. Die bis dahin graue Einsatzbekleidung wurde durch einen Multifunktionsanzug gewechselt, welcher deutliche Fortschritte beim Wärmeschutz, Nässeschutz, Sichtbarkeit bei Nacht bzw. Schutz von Gefahrstoffen machte. So wurde aber nicht nur die Bekleidung auf einen neuen Stand gebracht, sondern auch ein neuer Helm, neue Schuhe und Handschuhe wurden an die Helfer verteilt.
2002 gab es eine große lokale Änderung für den Ortsverband. Die Helfer durften sich nach jahrzehntelangem warten auf den Spatenstich zur neuen Unterkunft freuen, welche im Folgejahr schon bezogen wurde. Ein um ein vielfaches größeres Grundstück und Gebäude ermöglichten es endlich alle Fahrzeuge im trockenen unterzubringen sowie den Helfern vor Ort sogar noch einen Parkplatz zu bieten.
Neben der neuen Unterkunft wurde der Ortsverband 2003 durch den Bund umstrukturiert. Die bis dahin in Schramberg stationierte Fachgruppe Infrastruktur wurde durch eine Fachgruppe Wasserschaden- Pumpen getauscht.
Im Jahr 2004 war der Beginn einer langjährigen Reihe von Fahrzeuglieferungen die den Fuhrpark des Ortsverbandes auf ein neues Level hoben. Start machte ein neuer Gerätekraftwagen für die 1. Bergungsgruppe. Auch die Jugendgruppe sollte ein Fahrzeug bekommen. Ein gebraucht beschaffter VW T4 wurde an den OV Stab übergeben.
2006 wurde die schon 2 Jahre alte Fachgruppe mit ihrem wichtigsten Werkzeug ausgerüstet. Die Helfer erhielten ihre neue Großpumpe der Firma Börger zusammen mit 800m Schlauch der Größe "F", sowie zahlreiche Adapter, Bögen und Verteilungsstücke. Das zahlreiche Gerät machte nun die Beschaffung eines großes Anhänger erforderlich um das ganze Material auch transportieren zu können. In Verbindung mit der Helfervereinigung wurde hier eine gebrauchte Wechsellader Lafette mit 3 Wechselbrücken beschafft.
Pünktlich zum 50 jährigen Jubiläum im Jahr 2009 durften sich die Helfer wieder über ein neues Fahrzeug freuen. Der LKW Ladebordwand mit 7t Nutzlast, ein MAN TGM 18-280 wurde an die Helfer übergeben. Nun konnte zusammen mit dem Wechsellade Anhänger das Material auch effizient bewegt werden.
Nur ein Jahr später im Jahr 2010 durfte sich die Helfer der damals noch im Ortsverband befindliche 2. Bergungsgruppe über ein neues Fahrzeug freuen. Sie bekamen den neuen MZKW, einen MAN TGM 18-290 mit Mannschaftskabine.
Im selben Jahr waren die Helfer Zeugen bei der Gründung einer neuen Auslandsgruppe. Neben der bislang bekannten Schnell Einsatz Einheit für Bergungseinsätze im Ausland (SEEBA) und der Schnell Einsatz Einheit für Trinkwasser im Ausland (SEEWA) wurde das Modul High Capacity Pumping (HCP) gegründet. Helfer des Ortsverband Schramberg sind dabei Gründungsmitglieder welche der Gruppe Süd in Baden- Württemberg angehören.
Das Jahr 2012 sollte für die Führungsgruppe des Ortsverbandes, den Zugtrupp, eine Überraschung bereithalten. In diesem Jahr erhielt der Zugtrupp seinen neuen Mannschaftstransportwagen. Doch die sogenannten "MTW" sind umfangreich ausgestattet mit Funktechnik und Elektrik um im Einsatzfall eine adäquate Dokumentation vornehmen zu können. Da das neue Fahrzeug mit soviel Technik natürlich auch wesentlich größer (mit Hochdach) gegenüber seinem Vorgänger einem VW T4 bzw. VW T3 ausfällt, wird das Fahrzeug von Helfern gehässig "Hochhaus" gerufen. Seine Feuertaufe durfte es aber kurze Zeit später leisten. So kam es im Bereich des Schlossberg oberhalb des Tunnelportal Nord zu einem massiven Erdrutsch. Die Helfer waren hier über mehrere Tage mit Nachtschicht vor Ort und konnten sich hier im Fahrzeug des Zugtrupp quasi häuslich einrichten.
2013, 9 Jahre nachdem der GKW als neues Fahrzeug auf dem damals neuen Ortsverband Gelände eintraf, sollte die Fachgruppe Wasserschaden- Pumpen ein weiteres neues Fahrzeug erhalten. Die Fachgruppe durfte ihren MLW IV in Empfang nehmen. Damit wurde das damals letzte "alte" Fahrzeug im Bestand des Ortsverbandes ausgetauscht.
2014 wurde eine neue Ära der Kommunikation gestartet. Das Technische Hilfswerk beginnt mit Verteilung von Digitalfunk Geräten. Sämtliche Fahrzeuge werden zusätzlich zum bestehenden analogen Funk mit Digitalen Geräten ausgerüstet. Neben der Abhörsicherheit, wird die Sprachqualität auf ein neues Level gehoben und die Ortsverbände erhalten deutschlandweit jeweils eine eigenständige Rufgruppe welche ausschließlich für sie reserviert ist.
Das Jahr 2015 führt zu neuen Aufgabenfeldern im THW. Über die damals sogenannte Balkanroute flüchten tausende von Menschen aus den Ländern Syrien, Irak und Afghanistan. Schnell bildet sich der Begriff "Flüchtlingskrise", da in Europa die Länder eine regelrechte Flut von Menschen aus den Kriegsgebieten aufnehmen und unterbringen müssen. Das THW unterstützt hier kompetent und baut Unterkünfte für die Flüchtlinge, zum Teil in alten Kasernengebäuden.
Die Jahre 2016, -17, -18 stehen im Zeichen des Brückenbau. Immer größer wird der Bedarf beim Bau von Behelfsbrücken. So wurden neben Rottweil, Wellendingen, Oberndorf, Dornstetten, Sulz, Schramberg, Schiltach, Schenkenzell auch schon in Singen, St. Blasien, Bad Säckingen, Brücken gebaut.
2019 kam es zu einem erneuten Erdrutsch am nördlichen Ortsausgang der Stadt Schramberg in Richtung Schiltach. Die Dimension dieses Erdrutsch ließ auch langjährige Helfer heftig staunen, was alles für Herausforderungen auf Rettungskräfte in unserer Stadt zukommen können. Auch dieser Einsatz forderte die Kräfte zahlreicher Rettungsorganisationen über Tage hinweg und soll in dieser Chronik den Abschluss bilden.
Doch was die Zukunft damals schon bereit hielt und noch bereit halten wird, zeigt die Wichtigkeit von Rettungsorganisationen für unsere Bevölkerung.